Zugegeben: Ich bin da wohl etwas naiv rangegangen. Klar wusste ich, dass Schwanger sein nicht unbedingt immer ein Zuckerschlecken ist – einer ehemalige Arbeitskollegin von mir war mehr übel, als das sie sich irgendwie auf den Nachwuchs freuen konnte.

Dennoch hörte ich auch immer andere Geschichten, vor allem von Mutter & Schwiegermutter:

Die Schwangerschaft war die beste Zeit meines Lebens. Alle fanden mich so gut aussehend. Meine Haut war toll, die Haare glänzend und mir ging es richtig, richtig gut.

Verdrängung? Oder war es bei denen wirklich so? Ich weiß jedenfalls, dass Schwanger sein nicht mein liebster Aggregatzustand ist – und es wohl auch nicht mehr wird.

Stichwort Haut und Haare: Seit der Schwangerschaft ist meine Akne noch schlimmer zurück gekehrt. Ich habe überall mit Pickeln zu kämpfen und das frustriert mich wirklich. Meine Haare sind dünn geworden, sehr nachgedunkelt und strohig. Gut aussehend? Nicht wirklich.

Vor der Schwangerschaft habe ich mich bemüht, einige Kilos loszuwerden. Nicht, weil ich plante, schwanger zu werden und so extrem übergewichtig war, sondern weil ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe. Ich bekam so langsam Knieprobleme und wollte bei meinen 1,58 m nicht mehr in Hosengröße 40/42 herumlaufen. Dank des intermittierenden Fastens habe ich fast 9 Kilo verloren. Und dann kam die Schwangerschaft.

Seitdem kann ich morgens nicht mehr auf das Frühstück verzichten oder abends nach 20 Uhr nicht nichts mehr essen. Mein Kreislauf macht das nicht mit. Peanut fordert vehement Nahrung – und wer bin ich, dass ich mich nicht danach richte.

Trotzdem habe ich es geschafft, noch ein gutes Kilo bisher abzunehmen, obwohl ich mich nicht unbedingt gesünder ernähre oder Sport mache. Das freut mich tatsächlich, da die Frauenärztin mir dringend geraten hat, nicht mehr als 6 Kilo während der gesamten Schwangerschaft zuzunehmen. Und 4 Kilo davon bitte erst im letzten Schwangerschaftsdrittel.

Langsam bin ich geworden. Manchmal habe ich das Gefühl, Moe müsste mich während der Gassi-Gänge hinterher schleifen. Meine Füße watscheln jetzt schon müde hinterher und ich habe gefühlt an manchen Tagen gar keine Kondition.

Übelkeit und Kreislaufprobleme? Ja, hatte ich, bzw.: Habe ich. Die Übelkeit hat zum Glück nur knapp eine Woche angehalten. Dann hatte ich immer mal wieder Probleme beim Zähne putzen: Mir ist jedes Mal richtig schlecht dabei geworden. Nicht einmal der Wechsel der Zahnpasta hat etwas gebracht. Das hat aber zum Glück nicht angehalten und tritt nur noch ganz selten auf. An manchen Tagen habe ich es aber immer noch und hänge dann würgend nach dem Zähneputzen über dem Waschbecken.

Und Kreislaufprobleme habe ich JEDEN Tag. Morgens beim Aufstehen. Abends. Zwischendurch. Unterleibsschmerzen habe ich leider auch regelmäßig – als ich noch meine Periode hatte, hatte ich nicht so viele Probleme wie in der Schwangerschaft.

Die erste, eklige Krampfader hat sich auch schon gezeigt. Formschön schmiegt sie sich in die Kniekehle. Ich hätte die ja gar nicht gesehen, wenn der Herzmann mich nicht dezent darauf hingewiesen hätte. Schönen Dank auch.

Von Dehnungsstreifen bin ich allerdings bisher verschont geblieben. Und das ist doch auch schon mal was, nach all‘ dem Negativem hier.

Dennoch sag ich es nochmal ganz deutlich: Schwanger sein macht MIR keinen Spaß. Ich bin froh, wenn der Spuk vorbei ist und Peanut endlich da. Dabei bin ich jetzt gerade, wo ich das schreibe, in der 18. Woche und habe den Monsterbauch wohl noch vor mir. Ich bin gespannt, wo ich noch hinwachse.

Was nicht als Schwangerschaftsbeschwerden gilt…

…aber ich ganz arg vermisse: Mettbrötchen. Rum. Ein Glas Wein. 3 Liter (nicht koffeinfreien!) Kaffee am Tag. Passende Leggings, die nicht den Bauch zusammendrücken. Passende Schlüpper. Ich mag doch nicht alles neu kaufen müssen…

Mein Mettbrötchen und ich. Große Liebe.

Bis Dezember werde ich es wohl überleben – und dann bin ich wahrscheinlich so abgelenkt, dass ein Mettbrötchen mein letzter Gedanke ist.

Autor

Kaffeesüchtig, Hundemama und Peanut-Mama. Alles andere als spießig, ständig Fernweh-geplagt und mit viel Konfetti im Kopf.

4 Kommentare

  1. Hallo Nicole,

    oh jeeeee! Als Kaffeejunkie ist das natürlich die reinste Qual. Auch ein Mettbrötchen (auch wenn ich das niemals verstehen werde) kann man schwer vermissen. Wenn du magst, kann ich aber mal einen Blick in meinen Kleiderschrank werfen. Ich habe sicher einige bequeme Sachen, die du gut als Schwangerschaftssachen tragen könntest. Dann musst du nicht alles neu kaufen. Ich bin ja grade mal 4 cm größer als du und habe doch so meine Kilochens auf den Hüften. 🙂

    Falls sich doch noch Dehnungsstreifen blicken lassen. Neulich hab ich mal ein sehr niedliches Tattoo entlang der Dehnungsstreifen gesehen. War sehr bunt und sehr fröhlich.

    Grüßle
    Sandra

    • Nicole - Miss Wunder Reply

      Huhu Sandra,

      das ist lieb. Bei Leggings habe ich mir gerade Nachschub besorgt, aber wenn du das ein oder andere T-Shirt erübrigen kannst… Meld dich einfach. 🙂

      Tattoo… Tja, das sollte ja schon ewig und drei Tage kommen. Vielleicht ja dann, endlich.

      Liebe Grüße!
      Nicole

  2. Anika - Miss Wunder Reply

    Liebe Nicole ,

    Kaffee kannste trotzdem trinken und an den Rest nähste Bündchen. TADAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA

    • Nicole - Miss Wunder Reply

      Kaffee trinke ich auch. Teilweise dann aber koffeinfrei, weil ich ein kleiner Streber bin. Und zu den Bündchen: Ich wäre froh, wenn ich mal überhaupt irgendwas nähen würde! Ha.

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