Diese zwei Worte höre ich oft und ich wünschte, man könnte die Überschrift mit einer Tonspur hinterlegen. Sodass du es genau so oft hörst, wie ich.
Inzwischen ist das schon die Stimme in meinem Kopf, wenn ich eine Idee habe und sie dann wieder verwerfe. (An dieser Stelle hoffe ich, dass du auch eine Stimme im Kopf hast und ich nicht wirr bin).
Das Schlimmste daran: Er hat einfach so oft recht damit.

Mit einem bockigen „NEIN!!!!“ und Gebrülle kann ich umgehen.
Mit Hinschmeißen kann ich umgehen.
Mit Weglaufen und verstecken kann ich umgehen.

Aber wenn er mich anschaut, den Kopf auf die Seite legt und ganz ruhig, aber sehr überzeugt sagt „Nein Mama.“, dann kann ich damit nicht umgehen.
Besonders dann nicht, wenn er noch seine Hand an die Wange legt und ein „mmmhmmm“ dazu gibt.

Wie soll man denn da nur ernst bleiben?
Wie soll man das übergehen?
Und herrje, wie soll man da nicht Lachen müssen und ernst bleiben?

Tatsächlich kann ich das nicht. Ich zerfließe vor Verliebtheit wie ein Teenie bei der neusten Boygroup. Am liebsten würde ich Schilder hochreißen, auf die Knie fallen und ihm die Füße küssen. Ich schaff es nicht mal, ihn dabei zu filmen, weil ich mich nicht regen kann. Und dann muss ich das tun, was man nicht tun sollte, wenn man was von seinem Kind möchte und dieses dann mit einem „nein“ verweigert: Ich muss lachen.
Und die Mamas unter den Lesern wissen: Das Lachen ist dann in der Regel auch das Ende der Ansage.

Frage nur, wenn du die Antwort akzeptieren kannst.

Das habe ich mir am Anfang immer gesagt.

Manchmal vergesse ich diesen Grundsatz und merke, dass ich wieder gefragt habe, wenn der Räuber doch nicht mal eine Wahl hat, weil die Entscheidung schon feststeht.
Ein einfaches Beispiel ist es, wenn wir los müssen und ich im Anziehen sage: „Wollen wir los?“
Ich meine, wir haben Sack und Pack zusammen gesucht und sind angezogen, die Frage ist sinnlos, denn, wenn er „nein“ sagt, hat das ja nur eine Folge: Ein Diskussion, warum wir doch los müssen, dabei kann ich mir das so gut sparen, in dem ich gar nicht erst frage.
Und, wenn Thore dann auch noch auf die beschriebene Weise antwortet, möchte ich am liebsten alles sein lassen und bleiben, damit er merkt, dass seine Meinung zählt, dass er gehört wird.

Er ist einfach immer so stolz, wenn auch sein „Nein“ etwas wert ist, wenn es genau so eine richtige Antwort wie „ja“ ist.
Und genau das üben wir. Das muss ich mehr üben, als mein Kind. Denn es gibt meist nicht die falsche Antwort, sondern nur die falsche Frage. (fachliche Themen ausgeschlossen)

Wenn wir nachmittags Zuhause sind und ich frage „Möchtest du raus?“ und er sagt „Nein Mama“, dann bleiben wir eben drinnen und machen, worauf er Lust hat. Egal, was ich für ein Verfechter ich bin, dass Kinder draußen dallern. Er darf und muss seine Meinung haben und dann müssen wir Eltern damit leben zu lernen.

Eine Stufe schärfer wird es beim Essen

Bei dem Thema bin ich so zwigespalten, dass es schon einen weiteren Beitrag wert ist.
Deswegen hier nur mal in den Raum die zwei Theorien aus meinem Bauch:

  1. Gemeinsames Essen und Tischmanieren sind wichtig.
  2. Wenn mein Kind keinen Hunger hat, werde ich es nicht zwingen.

Und so werde ich wohl weiter dumme Fragen stellen, mich innerlich über die Antwort ärgern und mit ganz viel Glück das super süßeste „Nein Mama“ als Antwort bekommen.

Autor

Serienjunki, Buchverrückt, Mama seit 2018

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