Ok, nein, das wird keine Anleitung, wie man die Beine mit klappernden Schuhen richtig in die Luft schmeißt. Das will man weder sehen noch hören.
Es geht viel mehr im ein Dilemma namens Steppstoff.
Dieses Dilemma setzt sich aus 2 Kernproblemen zusammen:

*Enthält Werbung: Ich habe freiwillig einige Seiten
auf meinem Weg zum Steppstoff verlinkt.

  1. Ich stehe total auf Steppstoff.
    Jacken, Westen, Decken. Ich mag es die Haptik, das Aussehen und den praktischen Nutzen.
  2. Ich finde einfach nei einen nach meinem Geschmack.
    Und wenn doch, dann ist er ausverkauft. (Bisher gefiel mir nur der RoboStepp und Charlie von der Fuchsfamilie, aber da hab ich einfach kein Glück)

Ich hatte Anfang des Jahres einen Stoffengel, von dem ich ein super schönes Panel ergattern und eine Weste für den Räuber nähen konnte. Nun trägt er die unwahrscheinlich gern und viel und der Herbst steht auch in den Startlöchern.
Gegen die Polyesterwesten wollte ich mich in diesem Jahr wehren und lieber mehr aus Stepp machen, da er wesentlich weniger schwitzt und noch dazu die gekauften Westen sehr, nun sagen wir mal voluminös sind. Im letzten Jahr hatte ich einfach das Gefühl, dass sie ihn einschränken.
Aber zurück zum Thema.

Nach ewiger Suche, die ergebnislos blieb, sah ich auf Instagram bei DIY Eule, wie sie einen traumhaften Stoff in noch viel schöneren Steppstoff verwandelte und nach meinem Lagerkoller leide ich nun etwas an Größenwahn und schickte Nicole eine Nachricht mit dem Inhalt:

Die Entscheidung ist gefallen
Der Beschluss ist gemacht

Der Ober- und Unterstoff war schnell gefunden.
Ich bestellte noch ein passendes Garn (herjemine muss es so viele unterschiedliche Arten geben?), Reißverschluss und Volumenflies mit. Außerdem noch Sprühkleber für Textilien, einen Trickmaker (ja, ich kam bisher sehr gut ohne klar) und ein Kantenlinial mit.

Bevor ich begonnen habe, habe ich das Internet durchforstet und mir einen Plan geschrieben.
Am hilfreichsten war die Anleitung von Pattydoo.

Mein Plan sah folgende Arbeitsschritte vor:

  1. Schnittmuster auswählen und kleben
  2. Ober- und Unterstoff mit Sprühkleber auf dem Volumenflies fixieren
  3. Das Schnittmuster übertragen
  4. Schnittmuster abzeichen, Vorder- und Rückseite auf einer Höhe
  5. Erste Stepplinie über Vorder- und Rückseite anzeichen
  6. Teile grob zuschneiden
  7. Um das Schnittmuster herum absteppen
  8. Alle weiteren Stepplinien setzen und immer abwechselnd von einer Seite starten
  9. Einmal entlang der Schnittmusterlinie nähen (Da die Nähte unter Spannung stehen und so auch nicht rausflauschen kann.
  10. Teile an der Naht ausschneiden und zu gewünschtem Kleidungsstück vernähen
  11. Glücklich sein, wenn der Plan funktioniert hat

Lies, weiter, in der Praxis sah es dann doch ein bisschen anders aus.

Mein Stoffsandwhich
Ein kleines Stoffsandwhich

Projekt abgeschlossen

Dieser Artikel wurde in 2 Teilen geschrieben und das hat den folgenden praktischen Nutzen:
Ich kann berichten, dass die Weste fertig ist und die Planung noch mal korrigieren.
Das zeigt zum einen, dass jeder Plan in der Praxis was ganz anderes ist und Nähen nicht immer nach Plan verläuft.

Das Steppen an sich an sich hat so viel Spaß gemacht! Der Stoff hat sich nicht verzogen und die Maschine hat nicht mit mir gestritten.
Dem Sprühkleber bin ich zwar dankbar, er hat einen tollen Job gemacht, aber ich kann einfach nicht kleben. Aber mehr dazu in der Aufzählung meiner Fehler bzw. Tipps.

Mein neuer bester Freund: ein Kantenlineal für die Nähmaschine

Plan meets Realität

  • Klebe zuerst den Innenstoff auf das Futter. (Vorallem, wenn du das erste mal klebst)
    Ich habe gedacht, ich packe mir das Futter auf den Boden, sprüh es ein und lege dann den Stoff drauf, das hat aber Falten geworfen. Zwar löst sich der Kleber, aber solange er frisch ist, zieht er Fäden im Futter.
    Den Außenstoff habe ich dann Stück für Stück geklebt und das ging super.
  • Da mein Futtervlies nicht so viel Spannung aufgebaut hat, habe ich erst geschnitten und dann die Kanten abgesteppt.
    Ich hatte die Kapuze aufgemalt und wollte vor dem Ausschneiden das Schnittmuster nachsteppen, aber damit hatte ich meine Probleme. Den Rest habe ich als Vierecke in Steppstoff gezaubert, das Schnittmuster entsprechend ausgeschnitten und innerhalb der Nahtzugabe abgesteppt.

Demnach sieht meine Arbeitsliste am Ende so aus:

  1. Schnittmuster auswählen und kleben
  2. Ober- und Unterstoff mit Sprühkleber auf dem Volumenflies fixieren
  3. Das Schnittmuster übertragenSchnittmuster abzeichen, Vorder- und Rückseite auf einer Höhe
  4. Teile grob als Rechtecke zuschneiden
  5. mittlere Stepplinie setzen und daran nach links und rechts (abwechselnde Richtung)
  6. Schnittmuster ausschneiden
  7. Innerhalb der Nahtzugabe entlang des Schnittmusters absteppen
  8. Zum gewünschten Kleidungsstück vernähen
  9. Glücklich sein, dass der Plan funktioniert hat
Autor

Serienjunki, Buchverrückt, Mama seit 2018

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