Mit einem Blick in den Spiegel habe ich festgestellt, ich könnte mal wieder Sport vertragen.
Hier auf dem Land sind die Studios rar und man kennt sich. Ich bin super unsportiv, ich möchte niemanden kennen. Bedingt durch meine KnieOP habe ich auch einen ziemlichen Grund für mein Gewissen nicht ins Studio zu gehen. Was also neben der Physio tun?
Während meines Instasurfings (mit Schoki in der Hand, wie sucht man sonst nach Sport?!) stieß ich dann auf meine neue Herausforderung: Hula Hoop
Hula Mädchen
Ich war nie eines dieses Mädels, die in ihrer Kinderheit drölf Reifen kreisen lassen konnten oder überhaupt auch nur einen. Um den Arm konnte ich das super, aber nur rechts. Uuuund ich konnte die so wegrollen, dass sie wieder zurück kommen!
Ich hatte so einen blauen mit weiß drin. So einen hatte in unsere Generation wohl jeder? Die waren hohl von innen, das weiß ich, weil ich mal mit dem Rad über meinen fuhr und dann war das auch meine aufkeimende Hula Hoopkarriere.
Ansteckungsgefahr
Ich habe unglaublich gern Mitstreiter, also schickte ich all meinen Freundinnen den von mir erkorenen Reifen und bettelte, dass sich jemand mit mir zum Horst macht. Und ich fand auch jemanden. Super dachte ich mir und bestellte mir meinen pink-grauen Fitnessreifen (so heißen die nämlich jetzt) mit 1,2 kg Gewicht und Massagewellen. Soll angeblich besser halten auf der Hüfte.
Der erste Versuch musste leider abgebrochen werden, der Besuchshund hätte gern meinen Reifen verspeist und der Räuber hat mich ausgelacht bis er bockig wurde, weil es immer so einen Rumms gab beim Runterfallen, dass er seine Serie nicht mehr verstand. Hätte der Hund den Reifen gefressen, wäre einer bestimmt nicht sauer gewesen.
Seit dieser Woche bin aber mit Ehrgeiz bei der Sache und nehme mir vor, jeden Tag mindestens 5 Minuten zu üben und, da ich zweimal die Woche aufgrund der Physio in Sportklamotten stecke, 2 längere Sessions zu machen. Soweit der Plan.
Muskelkater hallo!
Nach der ersten Runde, mich packte der Ehrgeiz, hatte ich so dermaßen Muskelkater und Autschi an der Hüfte, dass ich mir geschworen habe den Reifen zu fressen, so wie es schon der Hund vor hatte. Wieso hatte ich ihn noch gleich abgehalten?!
Bei der Physio durfte ich vorher Kniebeugen machen,was auch noch für Muskelkater in den Oberschenkel sorgtr-bester Tag ever!
Dank meines Knies sehe ich eh aus wie eine alte Frau beim Aussteigen aus dem Auto, aber in Kombi mit dem Muskelkater muss es ein recht amüsanter Anblick gewesen sein. Im Nachhinein bin ich mir aber immer noch nicht so ganz sicher, ob die Leute mich wegen des Anblicks oder meines Schniefens anstarrten. Vielleicht auch beides.

Fazit: Toter Fisch
Zum Schlafen schau ich mir immer Videos an, wie ich das mit dem Hulern machen soll und bin in der Theorie ein richtiger Profi.
Nicht die Hüfte kreisen. Vor und zurück und den Reifen pushen!
Bauch und Po anspannen, Becken nach vorne kippen.
Am besten so wenig an wie möglich, dann ist der Halt besser.
Japp, hab ich verstanden. Bekommt mein Körper aber nicht hin!
Manchmal, da stoße ich den Reifen an und bin so konzentriert auf das Anschmeißen, dass ich vergesse mich zu bewegen.
Manchmal, stoße ich den Reifen an und habe für 2 Runden das Gefühl, zu pushen.
Meistens jedoch zappel ich wie ein Fisch kurz vor dem Sterben an Land. Und ich zappel und zappel.
Ich kann nicht mal sagen, was ich da mache. Das ist weder Kreisen noch vor und zurück.
Dann schwabbel ich da rum bis es kracht, dann ist der Reifen auf Krötis Parkhaus gefallen oder gegen die Tür gedonnert.
Meistens donnert er mir erst gegen die Narbe und dann auf die Füße.
Selbst sexy Musik machts nicht besser. Denn Fakt ist: Ich bin ein toter Fisch.
Aber ich zappel weiter.