Anika

Anika - Miss Wunder

Meine Prinzipien und ich

Vor 1,5 Jahren hätte meine Selbstvorstellung wie folgt ausgesehen:
Ich bin Anika, lebe in einer Doppelhaushälfte mit meinem Dobermannmix und meinem Kater. 
Mit dem Mann der Männer erwarte ich ein Baby, das uns vervollständigen wird.

1,5 Jahre später ist die Welt eine andere und meine Selbstvorstellung sieht so aus:
Ich bin Anika, lebe in meinem Elternhaus mit meiner Mutter, meinem und meinem Kater auf dem Dorf.
Mein Baby hat seinen ersten Geburtstag gefeiert und ist großartig. 

Ich wollte immer Familie, aber nie Mutter sein. Und alleinerziehend kam erst recht nie in meinem Lebensplan vor.

Gelernt habe ich Hotelfachfrau in Lübeck und bin dann der Liebe nach Rostock gefolgt, zurück in die Heimat also. Hier habe ich an Land bei einem Kreuzfahrtunternehmen angeheuert.

Meine Prinzipien sind klar, seit ich 7 bin: 
Ich werde meinen Nachnamen nicht aufgeben.
Ich werde in meinem Elternhaus alt. 
Ich werde heiraten und einen Labrador besitzen.

Punkt 2 lebe ich schneller als gedacht, nachdem mein Papa nach kurzer Arschlochkrankheit namens Lungenkrebs seinen Frieden fand. Als Papakind für mich ein herber Verlust. Zum Glück habe ich immer mehr Zeit mit ihm Verbracht, sodass ich das ein oder andere lernen aber noch nie ausleben konnte. Mangels Zeit, Projekten und Notwendigkeit, hatte ja schließlich einen Mann im Haus.

Nun bin ich zwar Mama, aber so ganz fühle ich mich nicht als eine.Da kommt der Blog wie gerufen, denn als Mama muss man nicht anfangen, perfekt zu sein. Ich bin alles andere als das.
Ich wiege zu viel und so ganz erwachsen bin ich auch noch nicht.

Miss Wunder ist für mich eine tolle Möglichkeit zu zeigen, dass man nicht alles können aber alles versuchen sollte. Perfektionismus liegt im Auge des Betrachters.

Ich passe nicht in die gängigen Mutterklischees.
Im orangen Flitzer läuft auch weiterhin von Marteria bis Rammstein.
Ich bin noch vor meinem Sohn in der Pfütze, eigentlich vor allen anderen Kindern.
Andere Kinder sind mir deswegen nicht lieber als vorher.
Seriensüchtig bin ich noch immer, nur zu anderen Uhrzeiten.
Ratgeber lese ich nicht und mag ich nicht.
Meine Ansichten sind häufig anders als die anderer Mütter.
Andere Mütter sind mir meistens suspekt. Generell andere Menschen.
Ich nähe praktisch und nicht superduperregenbogenniedlich und Instagramable.

So und während du das hier jetzt liest, springe ich wahrscheinlich mit einer Bürste in der Hand als Mikrofon durch die Wohnstube und werde von meiner Schildkröte verwirrt angeguckt, warum ausgerechnet er so eine bekloppte Mutter haben muss.

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