…und dabei ist noch gar nicht Ostern.
Als Nicole mit der Idee zu Miss Wunder auf mich zu kam, war für mich klar, dass ich das will.
Ich war immerhin die Singlemum, die sich mutig vom betrügerischen Freund getrennt hat. Die gestrandete, die auch ihren Vater verloren hat. Immerhin könne ich von meiner Geschichte erzählen und anderen Mut machen. Oder? Mutmachende Geschichten, dass das Leben immer weiter geht. Und irgendwie habe ich nicht nur Mann, Haus und Kinder verloren, sondern auch mich.
Ich liebe den Winter. Die Dunkelheit, die Heimlichkeit, die Gemütlichkeit.
Die kurzen Tage, die zum Verweilen einladen, zum Nichtstun.
Alle Lichterketten mit einem Timer versehen, damit sie schon an sind, wenn man nach Hause kommt.
Im Haus ist es warm und es gibt Kaffee und Kakao in großen Tassen.
Jetzt ist es also soweit: Die 39.SSW ist angebrochen und es kann jederzeit losgehen. Wie spannend! Noch bin ich aber eher entspannt als angespannt. Nur meinen Körper, den hätte ich gerne so langsam wieder für mich. Beim Socken anziehen, zum Beispiel. Oder wenn ich mal wieder Sodbrennen habe. Wenn Peanut auf meine Blase drückt.
Ja, die Zeit rast. Und diese Woche hätte ich wieder einen Termin gehabt, bei der Hebamme – aber auch bei der Ärztin. Nun kam mal wieder alles anders als geplant.
Dienstag Nachmittag ist jetzt immer meine Zeit: Da habe ich den Termin zum CTG und dieses Mal wäre eben auch ein Ultraschall dran gewesen. Ich bin also auch fest davon ausgegangen, dass ich Peanut wieder sehen würde.
Diese Woche stand eigentlich ganz im Zeichen der Klinik-Anmeldung. Beim Schwangeren-Informationsabend wurden wir gebeten, falls wir in der Klinik entbinden wollten, uns vorab anzumelden. Das ist keine Pflicht, aber es erleichtert wohl einiges – wenn man so richtig heftig Wehen hat, müsste man weniger Fragen beantworten, so hieß es.
Diese Woche war wieder eine sehr Spannende für mich. Nicht nur, dass ich die ersten Senkwehen hatte (aua, die tun wirklich, wirklich weh!) – ich hatte auch wieder einen Termin zum CTG.
Einerseits denke ich mir, dass um so eine Schwangerschaft ein ganz schönes Bohei gemacht wird. Das Kind wird schon auf die Welt kommen, wenn es soweit ist und bei mir gab es bislang wirklich keinen Grund zur Besorgnis. Ich hab kein Zucker, kein Bluthochdruck, keine Wassereinlagerungen. Mal Schmerzen hier und da, ja. Mal Muskelkater. Mal Müdigkeit, mal ein bisschen schwach. Aber nix Ernsthaftes.
Die 35. SSW stand ganz im Zeichen von Mutterschutz und Namen finden. Am Montag den 21.10. hatte ich tatsächlich meinen ersten, freien Tag und bin seitdem im Mutterschutz. Bisher fühlt sich das ziemlich merkwürdig an und ich habe eher das Gefühl, überflüssig zu sein als das ich mich wirklich erholen könnte. Dabei liest man überall, wie wichtig es jetzt in dieser Zeit ist, Kraft zu sammeln für die Geburt und die Zeit danach.
Die Hochzeit ist vorbei, die Flitterwochen auch. Ich bemühe mich, meinen neuen Nachnamen überall anzugeben und gerade am Telefon klappt das noch nicht ganz so super.
Ich freue mich immer noch, dass Anika und der Räuber bei unserer Hochzeit dabei waren. Die beiden waren eine riesige Hilfe – vor allem beim Dekorieren und Herrichten. Ich dachte ja, ich könnte das mal eben fix alleine wuppen – aber mit Anikas geübtem Blick und Hilfe wurde es so richtig, richtig schön. 🙂
Die Schildkröte spricht ja noch nicht wirklich, aber ein Wort kann er so gut einsetzen, dass es nicht mehr braucht:
Mamaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Hilfe. Nächste Woche ist die Woche der Hochzeit. Total verrückt – und alles steht Kopf. Es sind noch 100 Dinge zu erledigen und ich vergesse immer wieder die Hälfte (mindestens). Peanut strampelt, tritt gegen die Rippen und scheint quietschvergnügt – während ich immer irgendwie versuche, eine Kleinigkeit zu essen in der Nähe zu haben.
Mein Appetit ist grenzenlos und ich habe mich nicht mehr auf die Waage getraut. Vor allem Reiswaffeln sind das Non-Plus-Ultra und Balisto. Leider ist meine Neurodermitis wieder schlimmer geworden und ich bin nicht sicher, ob es nicht vielleicht sogar mit dem Essen zu tun hat.